Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder, um euch von fünf gemeinsamen Tagen mit Jan in Shanghai zu berichten.
Wir haben viel erlebt - wo also anfangen?
An unserem ersten Tag ging es zur EXPO, die noch bis Ende Oktober in Shanghai zu besuchen ist. Gigantisch trifft es wahrscheinlich am besten... Ein irre großes Gelände erwartete uns mit "nur" einer Besucherzahl von 450.000 Besuchern. Momentan sind über eine Million Besucher normal. Doch auch schon bei uns musste man für jeden Pavillion MINIMUN drei Stunden anstehen, meistens mehr. So haben wir uns vor allem die Pavillions von außen angesehen, was auch sehr viel Soaß gemacht hat. Das Gelände ist riesig und wir sind acht Stunden lang nur rumgelaufen und sind fast nirgendwo zwei Mal vorbei gekommen und haben auch nur die eine (größere) Hälfte mit den Länderpavillions besichtigt. Sehr unterschiedlich Pavillions haben uns erwartet: Russland punktete beispielweise mit sehr aufwendigen Fassaden, die nachts künstlerisch beleuchtet wurden. Irland brachte sich mit einer sehr großen grünen Rasenfläche in den Vordergrund, während Großbritannien mit einem Igelpavillion in den Vordergrund stach. Der Pavillion unseres Landes hat mir design technisch am besten aufgrund seiner modernen Form gefallen. Mit deutschem Pass konnten wir die sehr lange Schlange umgehen und wurden direkt in den Pavillion geführt. Das war toll! Deutschland hat sich mit seinen Hauptindustrien und seinen Bundesländern präsentiert. Hamburg wurde vor allem durch die Hafencity dargestellt. Erfreut hat mich, dass ich meine Uni wiedergefuunden habe :) Durch das geplante Gebäude von Daniel Libeskind wurde ein Foto des geplanten Audimax gezeigt, welches für sein energieoptimiertes Bauen vom Bundesministerium ausgezeichnet wurde.
Abgeschlossen haben wir unseren EXPO-Besuch mit einer Bootsfahrt, die uns zum anderen Flussufer führte. Von dort ging es dann zurück nach Hause.
Der nächste Tag gestaltete sich durch die Besichtigung der riesen Einkaufsstraße Nanjing Road von Shanghai, welche direkt zum Bund führt, von dem die Skyline von Shanghai zu bewundern ist. Erst mussten wir für einen Platz an der Reling kämpfen, doch nach (nur!) 100 m Spaziergang auf der Promenade wurde es fast leer und es bestätigte sich mal wieder eine Eigenart der Chinesen bei Sehenswürdigkeiten: Mehr als 50 m werden nicht gelaufen. Also ein Tipp für alle, die je China besuchen sollten: Lauft immer einfach etwas weiter, es wird schnell sehr leer, obwohl man am Anfang dachte, bei den Massen überhaupt nichts zu sehen zu kriegen... Mit der Fähre ging es dann zur Skyline hin und hoch in den Jin Mao Tower, in dem sich im 86. Stock eine tolle Bar befindet. Mit Cocktails und Schokoladenfondue ließen wir den Abend dort ausklingen.
Der dritte Tag brachte uns ins Urban Planning Museum, um ein großes Stadtmodell von Shanghai zu bewundern und von dort dann weiter zur sogenannten French Concession zu laufen. Ein Viertel, welches viele europäische Bauten in sich birgt. Das Highlight hier ein Gang durch ein kleines, unauffälliges Tor, welches ein in ein Gassenlabyrinth mit tausend kleinen Geschäften und Restaurants führt. Eine tolle Atmosphäre!
Am vierten Tag ging es nach Qibao, einem Teil des alten Chinas mit den typisch alten Häusern, Brücken und Booten. Etwas zu touristisch aufgemacht meiner Meinung nach, aber trotzdem einen Besuch wert! Vorher hatten wir uns den People's Square angeschaut. Ein großer Platz in der Nähe der Nanjing Road, der von vielen Hochhäusern umringt ist. Auch ein Besuch im Yuyuan Garten durfte nicht fehlen. Sehr schön gestaltet, doch waren so viele Menschen vor Ort, dass keine Ruhe dort einkehrte. Selbst nicht, wenn man ans Ende des Garten ging ;)
Shanghai ist sehr anders als Peking. Erst einmal gibt es VIEL mehr Menschen dort und der Aufbau der Stadt ist komplett anders als der in Peking. So wie es in Deutschland auch typisch ist, gibt es in Peking ein großes Stadtzentrum. In Peking kann die verbotene Stadt als Herz von Peking gesehen werden, trotzdem stellt jedes Viertel sein eigenes Zentrum.
Was vielleicht auch noch erwähnenswert ist, ist die Auffälligkeit von Jan und mir im Doppelpack. Vor allem Jan mit blonden Haaren und wir beide mit blauen Augen sind derart aufgefallen, dass es mich irgendwann schon genervt hat, immer angestarrt zu werden. Wir wurden tausend Millionen Mal fotografiert, wir haben irgendwann aufgehört zu zählen. Irre! Vor allem ältere Menschen (die fast noch nie Westler gesehen haben) und die kleinen Kinder waren bei unserem Anblick schon fast verwirrt. Ein komisches Gefühl. Doch auch von den Generationen dazwischen wurde uns andauernd "Hello" und "Ni Hao" zugerufen. Man man man! Irgendwann war auch gut, aber wir sind bis zum Ende freundlich geblieben und haben uns bereitwillig fotografieren lassen. Die Chinesen freuen sich dann einfach immer so :) !
Fotos folgen jetzt alle auf einmal.
Leuphana Uni Lüneburg im Deutschlandpavillion auf der EXPO
"In" Hamburg
Der deutsche Pavillion
Skyline Shanghai
Skyline mit Jan und mir
People's Square
Nanjing Road
EXPO Maskottchen HAIBO und Anna :)
Yuyuan Garden
Qibao
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